USA / Welt

Folge 9 Charli bereitet uns Kopfzerbrechen

Im Morgengrauen steigen wir aus unseren Schlafsäcken. Der zeitige Aufbruch ermöglicht ein kostenloses Abreisen aus dem Park. Erst gegen 8 Uhr kontrolliert der Ranger, ob jeder seinen Obolus in den dafür vorgesehenen Behälter geworfen hat. Bei uns fällt das unter Erkennung und Nutzung von Einsparpotenzialen. Darauf sind wir mehr und mehr angewiesen. Charlie ist teuer. Bereits gestern hatte ich im Wörterbuch nach einigen Fachbegriffen gesucht. Die Lichtmaschine heißt generator. Na klar! Die Lampe mit genau dieser Aufschrift leuchtet seit einigen Tagen. Na prima! Das kann teuer werden. Wir müssen uns entscheiden, entweder noch mal ´ne richtige Reparatur oder die Kutsche verkaufen. Allerdings dürften wir nicht mehr viel dafür bekommen.

Auf Werkstattsuche in Fresno

Wir fahren nach Fresno. Es ist Samstag, doch wir müssen unbedingt eine Werkstatt finden. Die Reifen sind schon wieder leicht abgefahren und der linke Vorderreifen lässt auch wieder Luft. Wir nehmen uns ein Motelzimmer und begeben uns anschließend auf Werkstattsuche. Einziges Ergebnis: ein aufgepumpter Reifen. Jedoch ist das Ventil kaputt und dieses hält die Luft nur einige Kilometer. Zurück im Motel ziehen wir die Gelben Seiten zu Rate. Tatsächlich findet sich eine Werkstatt, die sich das Problem am Nachmittag anschaut. Es werden Bushings (Spurstangenköpfe), Regler und Lichtmaschine gewechselt. Die ganze Geschichte kostet uns 360 Dollar. Am Ende hat es der Monteur sehr eilig. Seine Frau und seine Kinder warten schon seit Stunden auf ihn. Es soll ins Kino gehen. Charlie steht der Familie im Wege. Leider leuchtet die Generator-Lampe nach der Reparatur immer noch. Der Monteur erklärt mir, ich solle ein paar Meilen fahren, dann gebe sich das Problem. Diese Prophezeiung sollte sich leider nicht erfüllen. Deshalb werden wir in den nächsten Tagen wohl noch einmal bei ihm vorbeischauen müssen.

Es war ein wahrhaft internationaler Tag: das Auto reparierte ein Nikaraguaner, wir waren in einem chinesischen Restaurant mit kambodschanischer Bedienung essen und unser Hotel wird von einer indischen Familie betrieben. Am nächsten Tag fahren wir nach Wawona ans südliche Ende des Yosemity Nationalparks. Hier haben wir für zwei Tage reserviert. Wir planen einige Touren und liegen faul in der Sonne. Mein kleines Go-Reisebrett ist eine gute Wahl für diese Reise. Ich spiele einige historische Partien aus dem Buch „Killer of Go“ nach. Am Abend lernen wir einen Deutschen aus San Jose kennen. Er freut sich, dass erste Mal mit Ossis diskutieren zu können.

Route USA – Teil 1

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