von | Kladovo (SRB) |
nach | Calafat (ROU) |
↔ 103km ⬆ 440Hm ⬇ 460Hm | |
🛌🏻 Hotel Casa Italia, Str. Horia Closca si Crisan Nr 41, 205200 Calafat, Rumänien |
Vier völlig unterschiedliche Tage liegen hinter uns – auch der fünfte sollte uns überraschen.
Unser serbischer Gastgeber bereitete uns ein wunderbares Frühstück zu und gab dazu noch ein paar wertvolle Tipps zur Grenzüberquerung.
Gestern Abend gab es noch einen kleinen Schock, als Haiko auffiel, dass ich einen Fehler (sagen wir eine Ungenauigkeit, die fast als Fauxpas deklariert wurde) in der Komoot-Tourenplanung gemacht hatte. Irgendwie hatte ich die finale Streckenplanung für diesen Tag nicht erfolgreich abgespeichert – statt 64km wurden nach Neuplanung nun 111km aufgerufen. Aber das ist ja alles Kopfsache. Außerdem gab es als Bonus noch eine Stunde Zeitverschiebung an der Grenze.
Wir linderten diesen Umstand durch gemeinsames Passieren der Grenze mit dem Auto und durch etwas Abknapsen der Route am Anfang. Psst – nicht weitersagen!
Wir starteten also in Turnu Severin, eine Stadt die im Jahr 1972 den Zusatz Drobeta erhielt, um daran zu erinnern dass hier eine frühere römische Stadt existierte.
Nun sind wir also in Rumänien und haben das Kapitel Serbien abgeschlossen. Wir sind wegen des angedeuteten Missgeschicks bei der Routenplanung gezwungen, den kürzesten Weg zu nehmen – die Bundesstraße 56A. Wir entschieden uns für diesen Weg auch wegen des Umstandes, dass ja heute orthodoxer Oster-Samstag ist. Wir schlossen daraus auf einen reduzierten Strom an Fahrzeugen.
Nun ja – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Aber sie stirbt! Unsere Annahme erwies sich als Trugschluss.
Richtig ist zunächst, dass die orthodoxe Kirche immer noch dem Julianischen Kalender folgt und somit die neumodische Kalenderreform von Papst Gregor aus dem 16.Jahrhundert ignoriert . Durch einen kleinen Fehler im Julianischen Kalender bei der Berechnung von Schaltjahren hat sich dieser mittlerweile zu einer Abweichung von über einem Monat aufsummiert und somit findet das Osterfest hier einen Monat später statt.
Nun folgte also unsere nächste Challenge dieser Reise. Sie hatte drei Buchstaben L – K – W.
Zwischendurch führte ich auf dem Rad eine kleine Verkehrszählung durch. In 60 Minuten überholten uns auf der engen zweispurigen Straße 84 (in Worten Vierundachtzig) von diesem potentiellen Killern.
Hochgerechnet auf den gesamten Tag kamen wir auf ca. 450 Mordanschläge, die wir glücklicherweise alle überlebten.
Der Wind kam von hinten und es war warm – wir kamen wirklich zügig voran und erreichten nach reichlich 100km abgekämpft Calafat – eine kleine trostlose Stadt an der Grenze zu Bulgarien.
Vor der Grenze staute sich der LKW-Verkehr über mehr als fünf Kilometer – uns blieb nichts anderes übrig als links an den Monstern vorbeizufahren – dabei wurden wir teils halsbrecherisch von PKW überholt. Man kann sich vorstellen, wie glücklich wir waren, das Ziel lebend erreicht zu haben.
Das Hotelzimmer war geräumig und sauber und ein offenes Restaurant konnten wir auch noch finden.