2024-Tag 4 Dauerregen bei 12 Grad

vonDonji Milanovac (SRB)
nachKladovo (SRB)
↔ 73,7km ⬆ 640Hm ⬇ 680Hm
🛌🏻
Etno Apartmani “Vlaška kuća“,
Marsala Tita 63 Kladovo, Velika Vrbica,
19320 Kladovo,
Serbien

Nach der Sturm- und Tunnel-Challenge folgte heute die 12-Grad-Dauerregen-Etappe.

Wir wussten vorher was auf uns zukommt und warteten lange ab, wie sich der Himmel wohl entwickeln würde. Aber alles Hoffen war vergeblich. Es wollte einfach nicht aufhören – und so entschlossen wir uns, alle verfügbaren Sachen anzuziehen und die Böcke zu satteln.

Landschaftlich war die heutige Etappe der Grund, warum wir die Tour genau so geplant haben, wie sie jetzt ist. Leider bekamen wir davon nicht wirklich viel mit. Der Himmel war größtenteils wolkenverhangen. Der Regen plätscherte unaufhörlich und wirklich warm wollte es auch nicht werden (12 Grad) – also fuhren wir so schnell es ging.

Es gab ein paar moderate Anstiege, die wir relativ locker nahmen.

An den offiziellen Aussichtspunkten dachten wir uns die Sonne dazu – mit dem düsteren Himmel hatte das ganze aber auch etwas.

Kurz vor Etappenende überraschte uns noch ein Lokal mit einer Pausenmöglichkeit. Die heiße Fischsuppe tat uns gut. Wirkliche Überwindung kostete uns jedoch das notwendige Anziehen der klitschnassen Klamotten für die letzten Kilometer.

Kurz vor Novi Sip erreichten wir die rumänische Grenze. Hier endete unsere heutige Etappe und wir stiegen in den Tour-Bus.

Die heutige Übernachtung war noch 20km entfernt und wurde deshalb mit dem Auto angefahren. Unser serbischer Gastgeber empfing uns mit großer Gastfreundschaft, servierte Kaffee und selbst gebrannten Schnaps in einer eindrucksvollen Flasche.

Anekdote 🙂

Völlig durchgefroren entschied ich mich zunächst gegen Schnaps, Gespräche und Folklore und wollte so schnell wie möglich unter die heiße Dusche. Generös überließ der andere Sportler mir heute das Vorrecht des Erstduschers. Im Nachbarzimmer hörte ich den Trainer schon fröhlich in der dampfenden Dusche hantieren. Also zügig alles ausgezogen – obwohl auch das Zimmer arschkalt war – schnell nackig ins Bad gehüpft – Türe verschlossen – gleich geht es los! Aber was war das. Mit zittrigen Händen und nackten Lenden scheiterte ich am Öffnen des Wasserhahns – das heiße Lebenselixier blieb mir verwehrt. Ich zweifelte an mir selbst und hatte kleine Zornesausbrüche in Contenance zu verwandeln. Notdürftig bekleidet rief ich den Hausherren, der mir versprach, sofort den „Hausmeister“ zu benachrichtigen. Dieser erschien nach wenigen Minuten in Person seiner selbst und mit einer Polygripzange bewaffnet. In der Zwischenzeit konnte ich den Trainer überreden, sein gut vorgeheiztes Bad zu nutzen. Ach wie schön kann eine heiße Dusche sein!

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