2024-Tag 8-10 durch die Walachei ins Herz Bulgariens

vonPlewen (BGR)
nachWeliko Tarnovo (BGR)
↔ 93km ⬆ 530Hm ⬇ 530Hm
🛌🏻
Gurko Hotel,
33 General Gurko Str.,
5000 Weliko Tarnowo
Bulgarien

Unser Tag begann in Plewen, wo wir uns sofort der Herausforderung stellten, etwa 200 Höhenmeter auf 13 Kilometern zu klettern. Der Startpunkt des Anstiegs lag an unserem Hotel – aber sofort ging es aufwärts an einer viel befahrenen Bundesstraße, die sich durch die malerische Landschaft der Walachei wand.

Nach etwa sechs Kilometern konnten wir die Bundesstraße verlassen und sofort wurde es ruhig und entspannt. Fortan ging es auf ruhigen Landstraßen mit sanften aber langen An- und Abfahrten. Wir genossen die angenehmen Abfahrten bei strahlendem Sonnenschein durch die von Bäumen gesäumten Alleen der Walachei.

Unsere Ankunft in Weliko Tarnowo markierte den Höhepunkt unserer Radtour von Plewen aus. Nachdem wir die malerischen Straßen und die atemberaubende Landschaft Bulgariens durchquert hatten, erreichten wir schließlich diese historische Stadt, die auf den Hügeln des Yantra-Flusstals thront.

Die letzten Kilometer sparten wir aus gutem Grund – da sich die Stadteinfahrt sehr hektisch gestaltete und die steilen Anstiege bei heftigem Verkehr uns nach mehr als 100km alles abverlangt hätten.

Da wir Stadteinfahrten aus Sicherheitsgründen lieber meiden, genossen wir die Blicke aus dem Auto heraus. Ein bisschen Wehmut war schon dabei – denn immerhin war damit unsere diesjährige Tour so gut wie beendet und es lag eine lange Zeit des Autofahrens vor uns.

Aber die Landschaft gibt uns einen Vorgeschmack darauf, was uns nächstes Jahr auf dem Weg nach Istanbul erwartet.

Als wir durch die engen Gassen der Altstadt fuhren, fiel unser Blick auf die beeindruckende Architektur und die reiche Geschichte, die sich in jeder Ecke offenbarte. Die majestätische Tsarevets-Festung dominierte die Szenerie und erinnerte uns daran, dass Weliko Tarnowo einst die Hauptstadt des Zweiten Bulgarischen Reiches war.

Unser Ziel war die Gurko-Straße, eine charmante Gasse, gesäumt von restaurierten Häusern aus der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt. Hier, inmitten des historischen Herzens von Weliko Tarnowo, fanden wir unser Hotel für diese Nacht. Die Unterkunft, ein liebevoll restauriertes Gebäude, strahlte den rustikalen Charme vergangener Zeiten aus und versprach einen gemütlichen Aufenthalt.

Die Räder ließen wir für die Rückfahrt gleich im Auto. Wir betraten das Hotel und wurden herzlich von der Chefin begrüßt. Die Lobby war mit antiken Möbeln und traditionellen bulgarischen Dekorationen geschmückt, was eine warme und einladende Atmosphäre schuf. Den Hinweis auf den hoteleigenen Fahrstuhl lehnten wir mit der Bemerkung ab, dass wir dazu zu jung seien und wir schließlich die Junior-Suite gebucht haben.

Unser Zimmer, mit Blick auf die Pflastersteine der Gurko-Straße, war komfortabel eingerichtet und bot alles, was wir für eine erholsame Nacht benötigten.

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, begaben wir uns zum Abendessen in das angeschlossene Restaurant, wo wir traditionelle bulgarische Gerichte probierten und lokale Biere verkosteten.

Danach gab es bei milden Temperaturen noch ein Bier im Freien. Das Rauschen des Yantra-Flusses und das sanfte Glühen der Straßenlaternen begleiteten uns in einen erholsamen Schlaf.

Danach ging es noch für zwei Tage nach Sofia – es ließ sich in die Rückfahrt ganz gut einbauen. Wir erlebten eine geschäftige europäische Hauptstadt mit einigen Highlights. Hier einige Impressionen:

Die Rückfahrt dauerte volle zwei Tage. Abenteuerlich war die Grenzquerung von Bulgarien nach Serbien. Haiko hatte entschieden, beschauliche Bergstraßen und einen abgelegenen Grenzübergang dem viel-befahrenen und dem Risiko eines längeren Staus ausgesetzten Grenzübergangs auf der Autobahn vorzuziehen.

Die Grenzbeamten freuten sich sichtlich, dass es endlich wieder mal etwas spannendes zu tun gibt. Wir wurden ausgiebig gefilzt, mussten unsere Taschen in Röntgenapparate legen und ich hatte den Eindruck, man hätte uns gern länger dabehalten. Aber nun ja – hätten wir Fotos gemacht, wäre ihnen dieser Wunsch vielleicht erfüllt worden und ich hätte hier etwas zum Zeigen. Man kann nicht alles haben.

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