2025-Istanbul Tag 3

Von Endgegnern am Schluss und einem virtuellen Halsband
vonSliwen (BGR)
nachGlawan (BGR)
↔ 90km ⬆ 1300Hm ⬇ 950Hm
🛌🏻
Zaara Estate,
намира на 1.5 км от село Главан,
6295 Glavan
Bulgarien

Die Berge nun im Rücken, radeln wir vergnügt durch die bulgarische Ebene nach Süden. Das, was gestern vom Pass aus wie Ebene aussah, entpuppt sich als stetiges Berg-und-Tal-Terrain. Der Wind steht günstig, bläst stark von hinten und manchmal von der Seite. Die Straßen sind ruhig – kaum ein größeres Auto sollte uns heute überholen. Die Temperaturen sind angenehm – so geht es zügig voran.

Nach 20km gönnen wir uns einen Kaffee in einem kleinen Laden – von den davor sitzenden Herren werden wir freundlich begrüßt. Man schenkt uns spontan jedem einen Snack – inklusive herzlicher Umarmung. Die Frage nach Zucker im Kaffee beantworte ich mit einem energischen Kopfschütteln und erreiche das Gegenteil – ich muss noch lernen! Kopfnicken hätte das gewünschte Ergebnis gebracht.

Das ständige Auf- und Ab treibt die Schweißperlen auf die Stirn – schnell sind wieder mehrere Hundert Höhenmeter gesammelt. 25 Kilometer vor dem Ziel steht Haiko und bewirtet uns mit frischem Kaffee und ein paar kleinen Snacks – sehr löblich – wie immer!!

Die Angst vor den bulgarischen Löcher-Klos treibt mich in den Wald.

Danach kommt aber noch der eine oder andere Anstieg – der Endgegner wartet jedoch auf den letzten 3,5km. Schon von Weitem sehen wir unsere Unterkunft – hoch oben am Berg. Da machen wir noch unsere Scherze – aber mehr und mehr wird klar – dass wir am Ende noch einmal 13km klettern müssen. Vor dem finalen Anstieg gibt es noch zwei Cola und einen Eistee aus dem Dorfkonsum für sehr wenig Geld (1,30€ für vier Getränke). Wir werfen noch etwas Nahrung ein und begeben uns dann auf den letzten steilen Anstieg zum Gipfel des Berges. 1.300 Hm auf 90km stehen am Ende zu Buche – die letzten Meter mit einem 15% Anstieg. Belohnt werden wir mit einem grandiosen Ausblick.

Hungrig wie die Bären studieren wir die Speisekarte der Unterkunft – ein Weinrestaurant. Die auch für deutsche Verhältnisse teuren Preise führen dazu, dass wir noch einmal mit dem Auto den Dorfkonsum in Glawan aufsuchen. Ich hätte den ganzen Laden leer kaufen können. Oliven, Käse, Butter, Tomaten, Fischbüchsen – alles in rauen Mengen verfügbar. Ich fühle mich quasi am Halsband zurückgezogen, als ich zwei große Weißbrote für uns drei in den Warenkorb lege. Die beiden Herren schmunzeln und wissen um mein ausgeschaltetes Hirn, wenn es um Nahrung nach so einer Tour geht.

Letztlich sitzen wir draußen im Garten und haben für 16€ (für alle drei) ein Abendbrot, welches keine Wünsche offen lässt. Sogar für die Katzen bleibt eine Spende. Ein großartiger Radtag findet so seinen passenden Abschluss. Morgen freuen wir uns auf eine lange und rasante Abfahrt mit nur wenigen Höhenmetern.

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