von | Timişoara |
nach | Zrenjanin |
↔ 112,6km ⬆ 160Hm ⬇ 180Hm | |
🛌🏻 Domaćin Komšijska Gostiona, Карађорђев трг, 23000 Zrenjanin, Serbien |
In Rumänien haben wir eine Stunde Zeitverschiebung zu unseren Gunsten. Das ist sehr angenehm am Morgen – aber wir werden die Stunde später noch brauchen.
An der Bega geht es entlang aus der Stadt. Es ist gleich heiß am frühen Morgen. Wir halten am letzten Biergarten vor der Stadt und bekommen ein wunderbares Frühstück. Dann geht es den Radweg, ein Dammweg an der Bega, immer geradeaus.
Nach 40km, kurz vor der serbischen Grenze treffen wir auf zwei Beamte, die uns deutlich machen, dass es hier nicht mehr weitergeht. Der Grenzübergang habe nur am Wochenende geöffnet – wir sollen umkehren. Das ist eine kalte Dusche, die wir bei 30 Grad eigentlich auch nötig haben. Aber doch nicht auf diese Art und Weise.
Ein kurzer Überschlag ergibt, dass der Umweg über den nächsten Grenzübergang mindestens 40km beträgt, wenig später ergibt sich bei genauerem Hinsehen ein Umweg von 70km. Das ist heftig und wir finden eine Lösung, die mit vier Rädern zu tun hat und über die wir nicht weiter reden wollen. Trotzdem kommt am Ende des Tages noch ein Umweg von über 30km zustande. Sonne und Gegenwind sind heute ein echter Faktor – aber wir schaffen es.
Haiko hat in der Zwischenzeit noch viel Spaß mit dem serbischen Zoll. Über zwanzig Minuten dauert die freundliche aber doch ins Detail gehende Befragung. Warum das große Auto, was er beruflich macht, ob die mitgeführte Kamera nun eine professionelle ist oder nicht, wohin er mit dem Ersatzfahrradschlauch unterwegs ist? Was in den vielen Taschen steckt, warum er alleine einen Kühlschrank betreibt, wo denn die Radfahrfreude sind? Da Haiko alles ehrlich und beflissentlich beantwortet und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, verzichten die Beamten auf eine hochnotpeinliche Befragung und lassen ihn zurück in die schöne EU.
Wir treffen uns in Zrenjanin vor der Unterkunft und finden gleich daneben ein hervorragendes Lokal mit viel Fleisch, Bier und einem Pflaumenbrandy. Erschöpft – vom vielen Essen und Erlebten – fallen wir sehr bald in die Betten.