2023 – Amsterdam-Paris – Tag 1 – nach Rijnsburg

vonAmsterdam
nachRijnsburg
17.07.2023 ↔ 51km ⬆ 130Hm ⬇ 130Hm
🛌🏻
Vakantiepark Koningshof
Eerste Elsgeesterweg 8
2231 NW Rijnsburg – Holland
https://de.koningshofholland.com/

Montag morgens 04:36 klingelt der Wecker. Wer viel will, muss zeitig starten. Nach diesem Motto steigen wir aus den Betten und werden einige denkwürdige Stunden erleben.

Jakob wartet wir vereinbart kurz nach 05:00 an der HTWK, unweit unserer Wohnung. Unser Gepäck haben wir am Vorabend schon bei Anja deponiert, die uns damit am Bahnhof erwartet. Vorher (!) war sie noch in ihrem Garten und versorgt uns mit frischen Stachel- und roten Johannisbeeren. Das ist mal ein super Start in 10 Tage Abenteuer.

Natürlich machen wir das obligatorische Foto auf dem Leipziger Marktplatz und genießen die morgendliche Atmosphäre in unserer Heimatstadt – die uns sofort in diese ganz spezielle Urlaubsstimmung versetzt, die man beim Aufbruch zu einer schönen Tour einfach braucht.

Knapp drei Stunden später erreichen wir Hannover. Wir haben einige Stunden Zeit und besichtigen die Marktkirche und frühstücken in einem feinen aber teuren Café.

Eine Stunde vor Abfahrt des Zuges, der uns direkt nach Amsterdam bringen soll, erfolgt die kalte Stimmungsdusche. In großen Lettern steht geschrieben, dass unser Zug leider nicht bis Amsterdam fährt, sondern irgendwo vorher enden soll.

Sofort fängt das Kopfkino an. Wenn wir heute mit unseren drei Rädern nicht Amsterdam erreichen, steht die gesamte Reiseorganisation in Frage. Schließlich sind alle Übernachtungen bereits gebucht und auch die Dinge in Paris setzen voraus, dass wir an einem bestimmten Tag da ankommen.

Die Deutsche Bahn ist nicht sehr hilfreich. Ich muss eine Nummer ziehen und erfahre, dass ich damit mehr als 30min warten muss, um eine Beratung zu bekommen – das dauert zu lange. Auf mein Insistieren hin, rechnet man mir eine Alternativ-Route mit zweimal Umsteigen aus – die so aber nie funktionieren kann – das erfahre ich aber erst später.

Wir steigen erst einmal in den Zug und legen einige Kilometer in Richtung Westen zurück. In Bad Bentheim, unweit der niederländischen Grenze müssen alle den Zug verlassen. Mehrere Hundert Reisende stehen am Bahnsteig – unter ihnen wir mit voll bepackten Fahrrädern. Der regionaler Bummelzug nähert sich. Wir haben das unfassbare Glück, dass sich die Tür direkt vor uns öffnet – nur so können wir als eine der ersten das Abteil mit unseren Lasteseln betreten – danach ergießt sich der Menschenstrom in die Schneise, die wir gelassen haben.

Wir erreichen Hengelo – den ersten Bahnhof in den Niederlanden. Man hat einige Mitarbeiter abgestellt, um die vielen Reisenden zu beraten. Ich bekomme eine völlig andere Verbindung – mit weiteren zweimal Umsteigen. Der Kampf um die guten Plätze beim Einsteigen wiederholt sich genau noch dreimal. Hengelo, Zutphen und Apeldoorn und jedes mal kommen wir mit viel Glück irgendwie in den überfüllten Wagen. Beim letzten Mal mussten wir sogar noch den Bahnsteig innerhalb von 5 Minuten wechseln und uns um genau 6 freie Fahrradplätze im Zug bewerben. Wieder gelingt uns auch der Sieg gegen diesen Gegner und es grenzt bald an ein Wunder, dass wir gerade mal 75 Minuten später als geplant in Amsterdam ankommen.

Es ist bereits 18:30 als wir den Bahnhof verlassen – die Sonne scheint – sie geht hier über eine Stunde später unter als im schönen Leipzig – das spielt uns in die Karten. Aber es liegen auch noch über 40 Kilometer mit dem heute vor uns.

Nach ein paar Kilometern nimmt uns Haiko die Sachen ab und wir können richtig Gas geben. Trotzdem brauchen wir bis gegen 21:00, um unseren Zeltplatz nach etwa 50 Tageskilometern zu erreichen. Ein straffer Westwind ist unser letzter Gegner heute. Haiko hat sich ums Essen gekümmert und der Zeltaufbau geht bereits routiniert von statten. Gegen 23:00 fallen wir alle müde und von Glück erfüllt in unsere Schlafsäcke. Das hätte heute auch anders ausgehen können.

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