2022-Prag-Budapest-Tag 7 nach Esztergom

vonBratislava
nachEsztergom
↔ 165km ⬆ 220Hm ⬇ 250Hm
🛌🏻
Ister Guesthouse,
2500 Esztergom, Pázmány Péter utca 17.,
Ungarn
102,50€ für Drei
großzügige Wohnung mit Parkett, zwei Bädern, Parkplatz und Weinkeller
schöner Garten zum draußen sitzen

Perfektes Wetter für die Königsetappe. Ein langer Kanten liegt vor uns – wir starten Punkt 08:58. Es geht zügig raus aus Bratislava und schon sind wir auf einem wunderschönen Radweg an der Donau. Nach weniger als 10 Kilometern beginnt eine Tempohatz ohne Anstrengung, wie ich sie selten erlebt habe. Der Wind unterstützt angenehm von hinten, der Untergrund ist perfekt. Es fällt uns nicht schwer, die 35 auf unserem Tacho stabil zu halten und trotzdem die tolle Flusslandschaft zu genießen. Einmal trete ich an und erreiche problemlos 51 km/h. Es ist fast wie fliegen und wir verlieren ein wenig den Respekt vor der großen Strecke.

Bei km 60 machen wir eine kleine Kaffeepause. Wir fahren auf der slowakischen Seite der Donau, trotzdem spricht man hier ungarisch. Nur kurzzeitig wird der Radweg durch feste Sandpassagen unterbrochen – so fliegen wir in Windeseile unserem Ziel entgegen.

Komárom

Einmal gibt es einen „Hallo, wach?“-Moment als eine kleine Barriere im Radweg wie hier üblich zum Langsam-fahren auffordert. Man konnte da bisher ganz locker mit ca. 20km/h drüberfahren, denn in der Mitte ist immer eine kleine Lücke, wo man als Radfahrer bequem hindurchpasst. Am Boden ist dann meist eine kleine Stahlstrebe, die es leicht ruckeln lässt.

Diese spezielle Barriere hier fällt jedoch mit einer „bodennahen“ Eisenverbindung auf, die ca. 5cm in der Luft hängt. Ich nehme das unangenehme Hindernis erst kurz vor dem Einschlag war und kann mich durch Hochziehen des Lenkers und einen kleinen Sprung gerade retten – Hendrik gelingt die Vollbremsung.

Überraschend ist auch ein etwa 10m langes „Loch“ mitten im Radweg ohne Vorankündigung. Komoot warnt ganz kurz davor mit einem knappen „jetzt links“. Wir kommen gerade so zum stehen, staunen und freuen uns über unsere vorhandene Reaktionsfähigkeit.

Die ungarische Grenze erreichen wir nur wenige Meter vor Esztergom. Die Donau ist auch hier der Grenzfluss – wir überqueren diesen über eine wunderschöne alte Brücke, die zum Selfie-Schießen einlädt.

Völlig nervenzerfetzend erwischt uns dann ein Planungsfehler in Komoot. Ich hatte bei der Zielplanung die Straße falsch geschrieben. Wir bezahlen das mit einem „kleinen Umweg“.

Zügig biegen wir in eine Nebenstraße ein und finden eine steil ansteigende kleine Straße. Sofort ist nach 160km unser Kampfgeist entfacht – wir sind noch nie abgestiegen! Aber als wir um die erste Ecke biegen, realisieren wir, dass der Anstieg immer steiler wird – er steigert sich bis auf ca. 20%. Ein fast irrsinniges Lachen kommt aus unseren Kehlen – wir verfluchen denjenigen, der dieses Quartier gebucht hat und überlegen, wie wir Haiko dazu überreden können, uns nachher zum Futtern in die Stadt mit dem Auto zu fahren.

Es hilft alles nichts – die Straße windet sich immer wahnwitziger den Berg hinauf und endet auf einer Wiese an einem verlassenen Hof. Erst hier bemühen wir unsere mobilen Geräte, um die Adresse zu überprüfen und stellen fest, dass die Unterkunft genau an der Donau in der Altstadt liegt.

Grenze nach Ungarn – Esztergom

Abends sitzen wir im Innenhof unserer Unterkunft und lassen uns den Wein aus dem Weinkeller schmecken. So muss Urlaub sein. Leider ist schon das Ende in Sicht.

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