2022-Prag-Budapest-Tag 6 nach Bratislava

vonWien
nachBratislava
↔ 65km ⬆ 170Hm ⬇ 190Hm 25 Grad, Sonne Wind von vorn
🛌🏻
Apartment Alex,
Bezručova ulica 8,
811 09 Bratislava,
Slowakei
70€ für Drei
kleine Stadt-Wohnung mit Küche in der Nähe der Donau – Stadt fußläufig zu erreichen

Erstmalig bleiben heute die Jacken im Rucksack – es ist kurz-kurz angesagt. Komoot leitete uns sicher aus Wien heraus. Schon in der Stadt erreichen wir den Donauradweg. Überhaupt muss man erwähnen, wie fahrradfreundlich diese große Stadt (1,9 Mio Einwohner) ist. Es gibt keine Straße ohne Fahrradspur – die Autofahrer verhalten sich rücksichtsvoll – auf den Fahrrad-„Autobahnen“ ist reger Betrieb – man grüßt sich untereinander als Rennradfahrer nicht – ein weiteres Indiz dafür, dass man einfach zum normalen Stadtbild dazugehört und kein Exot ist. Leute fahren wie selbstverständlich zu oder von der Arbeit mit dem Rad – Fußgänger und Radfahrer co-existieren ohne Stress. Wien hat nicht nur deshalb einen sehr angenehmen Eindruck bei mir hinterlassen.

Nach 25km erste Pause an einem kleinen Imbiss neben dem Radweg. Am Nebentisch sitzen drei polnische „Radsportler“. Zumindest sehen sie so aus, trinken aber lautstark jeder mehrere halbe Liter plus Jägermeister. Sie wollen auch nach Bratislava und behaupten „very fast“ zu sein. Jeder will der lauteste und coolste sein. Bei der Abfahrt vergisst einer seinen Helm – er kommt zurück und es fällt ihm sichtlich schwer wieder auf den Bock zu kommen. Es ist noch deutlich vor 12:00.

Wir fahren 10 Minuten später los – nur kurze Zeit später überholen wir die Sportsfreunde und bekommen einen großen Schreck. Einer liegt reglos neben der Strecke im Gras und bewegt sich nicht. Wir fragen, ob sie Hilfe brauchen – aber es ist wohl alles okay – der Kollege war einfach voll. Wie diese Ritter der Landstraßen in diesem Zustand die restlichen 40km bis Bratislava schaffen wollen ist uns schleierhaft.

wieder eine Grenze

Wir ziehen die Strecke in einem Stück durch und treiben schon gegen 14:00 in die von hektischer Betriebsamkeit gekennzeichnete slowakische Metropole. Immerhin 450.000 Einwohner leben hier und man scheint in Westeuropa angekommen zu sein.

Slowakisches Nationaltheater

Tolle Altbausubstanz, viele Kirchen, ein pulsierendes Kneipenleben – all das kennzeichnet diese Großstadt. Wir schlendern durch die Altstadt und genießen das Bad in der Sonne auf diversen Plätzen und in Kopfsteinpflaster-geprägten Gassen. Straßenbahnen und Busse fahren hier noch mit Oberleitungsstrom – wenigstens nicht mehr als Stinkerdiesel. Die Stadt ist durchaus international – Wirte sind auf diese Situation eingerichtet.

Höhepunkt ist ein Wahnsinniger der stehend (!) auf dem Oberrohr seines Fahrrads mit ordentlich Speed in die Innenstadt schießt und auch sicher wieder absteigt – so schnell kann man leider keinen Fotoapparat zücken – aber dieses Bild, wie er elegant und professionell das Gleichgewicht hält, hat sich in meine Festplatte unter den Haaren eingebrannt.

Wir kehren mehr als einmal ein, diskutieren unsere jeweilige berufliche Zukunft – wobei auch verrückte Ideen ihren Raum haben. Jeder von uns profitiert ganz immens von dieser Art Brainstorming – man gewinnt das Gefühl eines Kickoffs für die Zukunft – nur umsetzen muss jeder seine Pläne alleine – aber schon der vorgehaltene Spiegel bzw. das Feedback der anderen außerhalb unserer jeweiligen Alltagssituationen schätzen wir sehr.

Sankt-Elisabeth-Kirche – Blaue Kirche

Wir kehren relativ zeitig zurück in unsere Stadtwohnung – morgen steht die Königsetappe mit den meistern Kilometern unserer Tour an – da wollen wir ausgeruht sein.

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