von | Haidmühle |
nach | Breitenbach |
↔ 18,7 km ⬆ 610Hm ⬇ 740Hm 🚶🏻♂️33.406 Schritte | |
Übernachtung | an der Einsiedelei, im Wald mit Zelt |
Kosten Übernachtung: | 0€ (2 Personen, incl. Frühstück) |
Kosten Essen: | 64€ (am Dreisessel) |
Der Nebel zog über die morgendliche Wiese. Das Zelt war klitschnass – so als ob es die ganze Nacht geregnet hätte. Aber es war nur der Morgentau. Wir brühten einen Kaffee, dann ging es gegen 07:15 los.
In reichlich sechs Kilometern sollte es das erste Mal ein geöffnetes Wirtshaus geben. Allerding auf ca. 1.300m Höhe. Voll motiviert starteten wir die Kraxelei über harte Granitblöcke. Es ging mühsam voran. Drei Stunden brauchten wir zur Baude auf dem Dreisesselberg.
Es gab alles was ein ausgehungertes Wanderherz begehrt. Wir entschieden uns für Gulaschsuppe, Wurstsalat, alkoholfreies Helles und Apfelschorle. Auch nutzten wir diese willkommene Pause, um die klitschnassen Zelte zu trocknen. Dick und rund gefuttert brachen wir kurz nach Zwölf bei gleißendem Sonnenschein wieder auf.
Was jetzt jedoch folgte, zehrte an Kraft und Nerven. Es ging über den Adalbert-Stifter-Steig unterhalb des Kamms über eine Vielzahl an losen Granitblöcken. Man nennt es das Steinerne Meer. Die Aussicht nach Süden in das tiefe Tal entschädigte etwas.
Das Versteinerte Meer erinnert an die verstreuten Granitplatten auf der Kuppel des Lusen.
Sage und schreibe 3,5 Stunden brauchten wir für fünf Kilometer – und das bergab. Ich fiel fast vom Glauben ab (soweit man dies als Atheist behaupten kann) als uns gazellengleich eine junge Frau barfuß und behände springend von einem Stein zum anderen entgegen kam. Staunend rieb ich mir die Augen.
Am Fuße des Berges rasteten wir auf einem Zeltplatz der uns als Übernachtungsort wenig attraktiv erschien, Nach Semmeln, belegt mit Käse liefen wir noch eine reichliche Stunde weiter. Es ging teilweise durch österreichisches Gebiet.
Unsere Zelte schlugen wir an einer Einsiedelei im Wald auf. Hier lebte Frater Anton. Ein Frater ist übrigens einfach nur ein Ordensbruder – wir sind hier auf österreichischem Gebiet, da gibt es andere Worte.
Nur vier Kilometer fehlten uns bis zum „offiziellen“ Ziel in Breitenberg. Aber diese Flexibilität hat man mit dem Zelt. Und morgen ist ja auch noch ein Tag. Heute Abend ist es deutlich wärmer. Wir sind einige 100 Höhenmeter tiefer als gestern. Dafür ärgern uns einige Mücken.