die Schwarzenburg

Goldsteig – Tag 8 – ein unmoralisches Angebot am Schwarzwihrberg

vonLind
nachGrassersdorf
↔ 24,5km ⬆ 510Hm ⬇ 610Hm
🛌🏻Landgasthof Henghuber für 39€ p.P.

Heute steht ein Charaktertest an. Es ist kühl und es fängt kurz nach dem Start an zu regnen. Vorhergesagt sind maximal 9 Grad. Es sollte den ganzen Tag nicht mehr aufhören.

Zunächst müssen wir auf den Goldsteig zurück. Das dauert fast zwei Stunden und acht Kilometer.

Es fühlt sich wie in einer Waschküche an. Wir erahnen die Berge, die auf uns warten. Kurz vor Thanstein erreichen wir den Kreuzungspunkt, wo die Südroute abzweigt. Auf der Nordroute erwarten uns noch 280km bis ins Ziel nach Passau.

In Thanstein sind wir ganz schön am Ende. Alles ist geschlossen. Wir verspeisen unter einem Vordach die mitgebrachten Brötchen und wollen fast in den Regen aufbrechen als plötzlich eine freundliche Dame die Tür des Hauses öffnet und uns einen Kaffee anbietet.

Es kommt es zu einem unmoralischen Angebot. Bei diesem Sauwetter durch die Berge stiefeln macht doch keinen Spaß. Sie fährt gerade zufällig in unseren Zielort und kann uns mitnehmen. Wir denken nur kurz über diesen Vorschlag nach und lehnen dann entschieden ab. Und es sollte sich lohnen.

Wir besteigen den steilen Schwarzwihrberg. Höhepunkt ist die Steinerne Wand. Eine gesicherte Felspassage, die es hoch zu klettern gilt. Wir verspüren einen Hauch von Sächsischer Schweiz.

Oben erwartet uns die Schwarzenburg. Trotz Sauwetter bietet ein Wirt unerschrocken Bier und Speisen an. Wir können dies nun wirklich nicht ablehnen – vielleicht sind wir seine einzigen Gäste heute.

Danach geht es steil den Berg wieder hinunter. Den Wald lässt man hier in Ruhe und will so in vielen Jahren einem ursprünglichen Urwald seine Chance geben.

Über nasse Wege steigen wir ab und erreichen unseren Zielort Grassersdorf. In einem Landgasthof mit morbidem Charme werden wir sehr freundlich empfangen und bewirtet. Nun heißt es Sachen trocknen und sich auf einen neuen Tag freuen.

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