Goldsteig – Tag 7 – über den Wildenstein ins merkwürdige Oberviechtach

vonTännesberg
nachOberviechtach/Lind
↔ 24km ⬆ 480Hm ⬇ 570Hm
🛌🏻 Landgasthof Zur Taverne in Lind für 35€ p.P

Der Tag beginnt kühl. Wir tanken Kaffee beim lokalen Bäcker und steigen dann wieder auf zum Tännesberg. Wir besichtigen die Kapelle und die Grotte. Ich denke an meine Großmutter, die heute ihren 105.Geburtstag hätte. Danach geht es weiter auf dem Goldsteig.

Bemerkenswert ist der Geo-Lehrpfad, der uns sehr anschaulich unterschiedliche Gesteinsarten wie Granit, Gneis und Sandstein präsentiert. Wir widerstehen der Versuchung, den Rucksack mit den „Gesteinsmustern zum Mitnehmen“ zu füllen – schließlich haben wir sogar die Zahnbürste gewogen, die in unseren Rucksäcken steckt – nun fehlt uns leider die Küchenwaage.

Es ist regnerisch aber auszuhalten. Der Höhepunkt des heutigen Tages ist der Wildenstein. Eine uralte Burg auf dem Gipfel eines Berges. Wir kraxeln ein wenig in den Felsen herum und genießen die Aussicht.

Der Wildenstein

Wir wandern entlang von Wiesen und durch wunderbaren Wald. Gespräche ranken sich um die Bäume und wie man sie sicher unterscheiden kann.

Es ist sehr angenehm, mal abzuschalten und über das Leben zu philosophieren.

An der Kirche St.Jakob begehe ich einen folgenschweren Fehler. Wir blättern durch das Kirchenbuch mit vielen handgeschriebenen Wünschen an den Herrn dort oben und ich äußere murmelnd mein Unverständnis darüber, dass es immer noch Leute gibt, die an so einen Schmarrn glauben. Bisher überrascht uns ab und zu eine Husche. Kaum verlassen wir die Kapelle, steigert sich das ganze jedoch zum Hagelschauer – es sollte bis zum Abend nicht mehr aufhören zu regnen – auch am nächsten Tag sollte es nicht besser werden. Aber natürlich ist nicht der Heilige Jakob dafür verantwortlich – aber man macht sich so seine Gedanken.

Kapelle St. Jakob – wir kreuzen den Jakobsweg

Wir landen in Oberviechtach und werden enttäuscht. Der Ort selbst ist pittoresk. Es gibt einen malerischen Weiher und einen schmucken Marktplatz. Eine Eisdiele legt sich mit köstlichem Eis ins Zeug. Aber alle verfügbaren Gasthäuser sind ausgebucht, vermieten gar nicht mehr oder machen einen windigen Eindruck. Wir fühlen uns nicht willkommen.

Einzige Alternative ist ein Bonus von vier Kilometern – entlang eines asphaltierten Radwegs bis nach Lind. Aber wir werden für unsere Mühen belohnt. Gastfreundschaft und ein gutes Essen in einem komfortablen Landgasthof erwarten uns. So genießen wir den Abend auf dem Balkon unseres Zimmers.

Landgasthof Zur Taverne in Lind

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert