tolles Cottage

2025-Istanbul Tag 1 Anreise

Monster-Anreise und erfolgreicher Start in Weliko Tarnowo
vonWeliko Tarnowo (BGR)
nachBebrovo (BGR)
↔ 51km ⬆ 840Hm ⬇ 580Hm
🛌🏻
Anreisetag 1: Aben & Hana Penzion,
Náměstí Svobody 79,
Modřice, 664 42,
Tschechien (bei Brno)

Anreisetag 2: ibis Styles Pitesti Arges,
Piata Muntenia, nr. 3,
110017 Piteşti,
Rumänien

Anreisetag 3: Lavender and Poppy cottages,
20 Deveta Ulitsa Bebrovo,
5084 Bebrovo
Bulgarien

Die Vorbereitung

Es ist Mitte Mai und wir stellen uns nun der finalen Herausforderung. Von Weliko Tarnowo im Norden Bulgariens soll es nun bis ins ultimative Ziel nach Istanbul gehen. Wir haben uns auf diesen finalen Akt sehr lange vorbereitet.

Übernachtungs- und Streckenplanung verlangten uns einiges ab, da wir uns nun in Gebieten befinden, bei denen es bei booking.com dünn wird. Verkehr, Untergrund und Höhenmeter wollen vorher genau inspiziert werden, da kleine Fehler dort oftmals den Unterschied zwischen Qual und Genuss ausmachen.

Auch körperlich will so eine Tour gut vorbereitet werden. Letztes Jahr war es bei mir mehr Hölle als Himmel, da das mitgeführte Über-Übergewicht und ein schlechter Trainingszustand sich deutlich bemerkbar gemacht haben. Der Benchmarker Hendrik schien mühelos den Berg hinauf zu fahren.

Also wurde ein Masterplan aufgesetzt. Ziel Eins 5kg weniger auf den Rippen, Ziel Zwei Eintausend Kilometer in der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Januar und April. Ziel Eins konnte ich mit 240% übererfüllen – bei Ziel Zwei habe ich eine Punktlandung hingelegt. Regelmäßiges Lauftraining über 6 Monate hat hier sehr gut geholfen.

Ich habe den Ruf, gern Dinge zu vergessen oder liegenzulassen. Das Duschbad hat es dieses mal wirklich als letzter Gegenstand gerade noch in meine Tasche geschafft. Dafür wurden liebevoll geschmierte Brote und selbstgemachter Feta-Käse einfach im Leipziger Kühlschrank vergessen. Natürlich darf ich mir das nun den ganzen Urlaub anhören.

Die Anreise nach Weliko Tarnowo

Nun ging es also los. Die Anreise wurde zur Nervenprobe. 1500km mussten wir zurücklegen – auch als Beifahrer ist das anstrengend. Haiko spulte stoisch und immer mit einem Scherz auf den Lippen diese Monstertour ab.

Der Schlachtplan sah wie folgt aus: Wir starten am Freitag nach der Arbeit und rollen soweit es eben an einem Freitag geht. Brno erschien uns sinnvoll. Am zweiten Anreisetag wollten wir soweit wie möglich in Rumänien (Kleine Walachei und Siebenbürgen) kommen – wir schafften es bis in die Nähe von Bukarest. Und am dritten Anreisetag sollte noch der Rest bis Weliko Tarnowo per Auto gefahren und dann noch aufs Rad gestiegen werden. Diesen Plan konnten wir erfolgreich in die Tat umsetzen.

Die erste Übernachtung hatten wir bei Brno. Die Kartoffelsalat-Challenge ergab zwei eindeutige Sieger – natürlich nicht ohne die Bemerkung des dritten, dass wenn dieser ebenfalls geliefert, das Ranking komplett anders ausgesehen hätte. Glücklicherweise wurden die Kombattanten durch During-Knacker aus Dresden milde gestimmt.

Am zweiten Anreisetag konnte das obligatorische Baguette bei den europäischen Marktführern (außer Frankreich) Slowakei erworben werden. Ungarn empfing uns danach bei 9 Grad und Regen. Stirnrunzeln!

Danach erfreuten wir uns an der tollen rumänischen Landschaft bei 10Grad und heftigen Schauern. Stirnrunzeln die zweite – aber volles Vertrauen in die Wetter-App – die ab morgen hereinrechenden Frühling prognostizierte.

Wir übernachteten ein zweites Mal – nun in Pitesti (morgens 6° aber immerhin strahlend blauer Himmel. ) Das Frühstück im IBIS-Hotel ist first class – wir bedauern Haiko, der vorgibt, morgens nichts essen zu können. Auch das erste Pferdefuhrwerk konnte gesichtet werden – gleich im Doppelpack.

Wie es sein muss, wenn Engel reisen, scheint die Sonne bei 21 Grad als wir endlich die Räder kurz hinter Weliko Tarnowo zusammenbasteln. Sonnencreme kann guten Gewissens angelegt und die Sonnenbrille aus dem Etui geholt werden.

Dann geht es gleich zur Sache. 50km und 800 Höhenmeter liegen vor uns. Am ersten Anstieg meldet sich der Rücken – aber er zieht sich in die Schmollecke zurück und wird durch Hochgefühle ersetzt. Die Anstiege sind lang aber moderat. Der Ausblick in die Landschaft ist grandios – alles grün und in grelles Sonnenlicht getaucht.

Wir machen Pause in einem kleinen Dorf und lernen einen bulgarischen Sportler kennen, der stolz auf sein neues Canyon-Bike ist und uns diverse Tipps für unsere Tour nach Istanbul gibt.

Bebrovo ist ein kleines Dorf mitten in den Bergen. Die britische Inhaberin empfängt uns mit netten Worten und wir können das ganze Cottage nutzen wie es uns beliebt. Wir sitzen draußen und gönnen uns selbst gekochte Nudeln mit Pesto.

Ein wunderbarer erster Radtag findet so seinen gebührenden Abschluss.

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