2022 Ravenna – Rom Tag 4 nach Attigliano

Morgens wache ich mit einem dicken Hals auf. Der Kopf fühlt sich wie unter einer Käseglocke an. Trotzdem rollen wir los. Das Wetter ist traumhaft. Von Montepulciano aus sieht man den großen Nebelteppich im Tal. Da müssen wir durch. Anfangs geht es steil über mehrere Kilometer nach unten. Aber irgendwann ist diese rasante Fahrt vorbei und der erste Anstieg steht an. Ich merke, dass ich keine Kraft habe – die Oberschenkel fangen sofort an zu streiken.

Konrad macht den Vorschlag, die Räder zu tauschen. Somit hat er auf meinem Rad und mit seinem Rucksack unser gesamtes Gepäck – ich kann ohne Belastung das Rennrad fahren. So geht es einigermaßen. Aber Anstiege mit mehr als 7% Steigung gehen bei mir heute gar nicht – mir kommt es vor, als ob jemand den Stecker gezogen hat – ich muss mich ganz schön durch den Tag schleppen – ohne, dass Konrad das gesamte Gepäck trägt, wäre die Tour heute wohl zu Ende gewesen. Er ist selbst mit dem Gepäck noch vor mir oben auf dem Berg und auch auf den rasanten Abfahrten noch schneller unterwegs.

So geht es schnell voran und wir kommen bereits 16:00 in unserer Unterkunft an – ein wenig romantisches Hotel in der Nähe der Autobahnabfahrt von Attiglione. Ich werfe mir noch schnell eine Ibu ein und komme somit ganz gut durch den Abend.

Wir überlegen diverse Varianten, wie wir die Tour morgen zu einem guten Ende bringen können. Auch eine Aufgabe, 100km vor dem Ziel ist nicht vollends vom Tisch. Alles hängt davon ab, in welchem Zustand ich morgen erwachen werde.