von | von | Warnemünde |
| nach | Pepelow |
| ↔ 51km ⬆ 180Hm ⬇ 170Hm | |
| 🛌🏻 Camping- und Wohnmobilpark Ostseecamping „Am Salzhaff“ Seeweg 1 18233 Pepelow |
Nun geht es also endlich los – lang haben wir uns auf diese Tour vorbereitet und doch existiert eine gewisse Spannung. Die Tour wird lang (knapp 700km) und wahrscheinlich auch anstrengend. Der Trainingszustand der Kinder ist ausbaufähig. Aber wir haben uns entschieden, das Projekt anzugehen. Es soll uns letztlich bis nach Paris führen und ein Zwischenziel Amsterdam ist einfach attraktiver als Zwolle oder Lübeck.
6:00 klingelt der Wecker und 7:30 sitzen wir im Zug nach Warnemünde. Aktuell gibt es gerade das 9€-Ticket, was die Nahverkersnutzung sehr attraktiv macht, Gleichzeitig sind Fernverkehrszüge nicht so überlaufen. Wir haben bereits im April die Zugtickets gebucht und fahren zu Dritt mit unseren Fahrrädern für 39€ ohne umzusteigen direkt zu unserem Startort Warnemünde, dem Zielort des letzten Jahres.
Es ist der heißeste Tag des Jahres in Deutschland – Temperaturrekorde wackeln – unser Zugabteil ist nicht klimatisiert. Bereits ab 10:00 steigt die Temparatur im Zug auf über 30 Grad. Offene Fenster bringen keine Abkühlung, da sich draußen die Hitze breitmacht.
12:30 erreichen wir Warnemünde. Glücklicherweise ist Haiko da und wir können unser Gepäck in seinem Auto parken. Dann folgt jedoch eine wahre Hitzeschlacht. Wir wollen bis Kühlungsborn fahren. Aber die Hoffnung, dass dieser Ort irgendwas mit Kühle zu tun hat, müssen wir schnell begraben.
Das Thermometer an meinem Tacho steigt auf irrwitzige 47 Grad. Fahren wir durch Wälder ist es einigermaßen auszuhalten – kommen wir aber auf Straßen ohne Verschattung, drückt die Hitze auf Kopf und Beine. Durst macht sich breit – wir können gar nicht so viel trinken wie notwendig wäre.
In Kühlungsborn gibt es drei lebensnotwendige Kugeln Eis für jedermann. Wir machen uns Gedanken über die Bedeutung der Ortsnamen Warnemünde und Kühlungsborn…
Danach gibt es noch ein paar Höhenmeter zu bewältigen. In Pepelow kommen wir auf einem gut gefüllten Zeltplatz an und springen sofort in das dortige Salzhaff. Das Wasser ist sehr flach, reicht nur bis zu den Oberschenkeln – trotzdem ist das Gefühl sich in diese warme Brühe zu legen überwältigend – die Kinder sind kaum wieder rauszubekommen und bewerfen sich mit Quallen – nun ja.
Es gibt Grillgut mit Kartoffelsalat und Fischbrötchen zum Abendbrot – viel wichtiger sind jedoch Unmengen an Getränken. Der Zeltplatz kommt mit der Kühlung nicht hinterher – deshalb trinken wir warmes Wasser und warme Fanta – alles was den Durst lindert ist willkommen.
Ein Duo spielt bis ca. 22:00 Schlager, was etwas nervt – das durchschnittliche Publikum goutiert es einigermaßen – wir ziehen uns jedoch zurück und erwarten mit Spannung den nächsten Tag. Dieser verspricht Abkühlung um bis zu 20 Grad – aber wir reden dann immer noch über Temperaturen von ca. 25 Grad.
Nun ja – ich habe mir vorgenommen, von Tag zu Tag zu denken – augenblicklich überwiegen die Zweifel, ob wir das Ziel wirklich erreichen. Zu früh hatten die Kinder heute leichte Probleme. Aber auch mich hat die Hitze an die Grenze geführt – schon lange nicht waren knapp 60km so anstrengend. Letzteres gibt allerdings Hoffnung – da vieles sich auf die Hitze schieben lässt. Morgen sind wir schlauer.
