von | Poręba Żegoty |
nach | Krakau |
↔ 36 km ⬆ 120Hm ⬇ 170Hm | |
🛌🏻 Old Town Stage Apartment One, 20 Aleja Zygmunta Krasińskiego piętro 3, lokal nr 9, 31-111 Krakau |
Als wir Flamingo, unsere gestrige Unterkunft gegen 10:00 verließen, drückte bereits der Planet. Aber heute ging es nur noch ums „Schaulaufen“. Wir genossen die Einfahrt nach Krakau und überbrückten die Zeit bis zum Check-In mit einer Stadtrundfahrt per Fahrrad sowie einem köstlichen Kaltgetränk in einer Bar einer Seitenstraße.
Unsere Wohnung für zwei Tage war auch speziell. 3.Etage – 72 Stufen – Hinterhaus renovierungsbedürftig. Drei verschiedene Codes bis zum Betreten des Raumes. Schlafbereich mit einer Höhe von ca. 1m nur zugänglich über eine Leiter – keine Klimaanlage. Aber es gab eine Kaffeemaschine, einen Kühlschrank und bis in die Stadt ist es nicht weit.
Es hat durchaus seine Vorteile in einer Stadt wie Krakau, ein Fahrrad dabei zu haben. Es ist kostenfrei und man kommt schnell überall hin. Hier nur ein paar wenige ausgewählte Fotos. Krakau ist eine Reise wert. Die Stadt wurde im Krieg nicht zerstört – die Altbausubstanz deshalb sehr weitläufig und mittlerweile wieder gut restauriert. Die Altstadt gehört zum Unesco-Weltkulturerbe – man braucht sich vor anderen Städten nicht verstecken. Die Weichsel ist omnipresent und erinnert manchmal an Dresden mit seiner Elbe. Krakau ist die heimliche Hauptstadt Polens und war viele Jahrhunderte Regierungssitz polnischer Könige.
Interessant auch das Judenviertel – seit 600 Jahren Stadt in der Stadt, in den Vierzigern ein Ghetto und heute im alten Stil gepflegt und gehegt.
Aber natürlich gab es noch eine kleine Fahrrad-Story zu erleben. Wir besuchten einen Pub und sahen England gegen Holland vor einer großen Leinwand und vielen sangesfreudigen englischen und niederländischen Fans. Friedrich in voller Deutschland-Montur wurde respektvoll behandelt. Als wir nach Ende des Spiels unsere Räder abschlossen, hatte Friedrich einen kompletten Platten und ich nur noch wenig Luft. Bei Friedrichs Rad tippe ich auf einen mutwilligen Nadelstich.
Am nächsten Tag bei drückender Hitze hatte ich die Schnauze vom Reifenwechsel voll und wir besuchten einen Rowery/Bikeshop. Die ältere Dame nahm jedoch nur mein Rad an, mit dem Hinweis, dass Friedrichs Felge zu hoch sei und sie nicht über das rechte Werkzeug verfüge, um den Mantel herunterzuhebeln. Also hieß es 1,5km zu Fuß bei sengender Hitze einen weiteren Bikeshop aufzusuchen – der schließlich auch ganz schön fummeln musste, letztlich jedoch erfolgreich unsere Fahrbereitschaft wieder herstellen konnte.
Die ganze Aktion kostete uns jedoch mehr als 2h. Danach gab es ein starkes Gewitter und wir waren gezwungen, in unserer Wohnung zu bleiben und uns der Erholung zu widmen.
Wir fuhren Freitag morgens mit dem Zug über Breslau zurück nach Hause und staunten schon, wie weit wir hier gekommen sind. Bis zur ukrainischen Grenze sind es keine 250km mehr. Lemberg ist noch 3-4 Tage entfernt und wäre ein folgerichtiges Ziel, wenn es die politische Lage zuließe. Aber mal schauen – kann ja mal wieder werden. Unsere Tour führte uns über mehr als 550km und 2.000 Höhenmeter durch Schlesien und Kleinpolen. Das Land hat sich ein weiteres Mal als perfektes Radurlaubs-Land erwiesen – es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir hier unterwegs waren – vielleicht geht es nächstes Mal über Warschau an die Ostsee – mal schauen, was die Zeit bringen wird.