von | Haselünne |
nach | Hollandscheveld |
↔ 81km ⬆ 100Hm ⬇ 130Hm | |
🛌🏻 Camping de Eikenhof Rechtuit 56 7913 VK Hollandscheveld |
Heute war es bewölkt und auch kühl. Der Wind blies straff aus Südwest und somit größtenteils von vorn.
Morgens musste ich mahnend den Finger heben, dass man auch einer Etappe von geplanten 72km mit Respekt begegnen sollte. Es ist keine Zeit für Übermut sonst geht man am Ende als Taugenichts in die Geschichte ein. Am Ende sollte ich Recht behalten, denn es wurde mit 84km wieder relativ weit.
Es ging auf die holländische Grenze zu. In Meppen machten wir Frühstückspause. Da wir schon nach dem Start die Regensachen anlegen mussten, gab es mitten in Meppen auch eine lustige Begebenheit. Nach einer kleinen Pause, zur Stadtbesichtigung fehlte plötzlich der liebe Friedrich. Nach einiger Wartezeit fuhr ich nochmal die Hundert Meter zu unserem Pausenplatz zurück. Ich war schon besorgt, dass er gestürzt sei, oder dass er in die falsche Seitenstraße abgebogen ist. An einen Unfall wollte ich gar nicht denken. Aber unser Friedrich stand wie paralysiert vor seinem Fahrrad und beichtete mir, dass er wegen der Regenhose es nicht schaffte, aufzusteigen. Da war die Erleichterung bei mir groß und wir konnten das Problem beide zusammen schnell lösen. Die Lösung bestand nicht im Herbeirufen eines Kranes sondern im Ausziehen der unkomfortablen Hose.
Kurz vor der holländischen Grenze verewigten wir absolvierte 500km auf dem Asphalt und überschritten dann stolz die Grenze. Nun haben wir immerhin Deutschland zum großen Teil umrundet. Von Leipzig aus sind wir über Bautzen an die polnische Grenze in Görlitz gefahren – dann nordwärts an der polnischen Grenze entlang bis nach Usedom zur Ostsee und nun immerhin bis in den äußersten Westen durchs Emsland.
Nun verlassen wir Deutschland und führen unsere Expedition ins europäische Ausland fort. Die ersten Kilometer in den Niederlanden sind sehr angenehm. In den ersten Grenzorten bereitet man sich auf ein Volksfest vor. Die Straßen sind mit überraschenden Plastiken verziert. Monopoly wurde nachgestellt. Eine lange Straße wurde komplett mit Regenschirmen dekoriert, die etwa 5m über der Straße hingen. Eine ausgestopfte Mammutfamilie steht am Straßenrand – ein willkommenes Fotomotiv.
Unser Zeltplatz befindet sich in Hollandscheveld. Er ist ganz ruhig gelegen und wir haben eine kleine Blockhütte gebucht. Die Kinder besorgen Döner aus dem Ort – Jakob bekommt fast einen Anfall ob der minimalen Größe der Speise, trotz des exorbitanten Preises. Abends frönen wir wieder dem Skat-Spiel. Es ist kühl geworden – die Nacht soll es auf 9 Grad zurückgehen. Aber es soll trocken bleiben – insofern schauen wir optimistisch auf die kommenden finalen Tage.