Goldsteig – Tag 11 – nach Gräfenwiesen

Endlich ging es wieder los. Wir wählten den 28.04. als Startdatum – wohl wissend, dass dies mit einem Wetterrisiko verbunden ist – aber wie heißt es so schön? „No Risk – No Fun!“

Wir starteten bereits 05:48 in Leipzig mit dem ICE und kamen nach zweimal Umsteigen (Nürnberg & Schwandorf) gegen 11:00 in Furth im Wald an.

Es war kühl und wir wollten nur eins – heraus aus der Stadt, hinein in den Wald. Wir sind ausgelaugt von zwei Jahren Pandemie, gesundheitlichen Problemen und einem langen, scheinbar nicht enden wollenden Winter. Kurz nach Aufbruch, nur wenige Hundert Meter nach dem Ortsausgang, fängt es an zu nieseln. Wir legen Regenponcho, Regenhose an und sind so zuverlässig geschützt. Gleich sehen wir den Hohenbogen, das Ziel für den heutigen Tag. Es ist ein majestätischer Gebirgszug mit steilen Hängen und knapp 1.000m hoch. Über diesen Gipfel wollen wir heute laufen.

Der Regen wird stärker, wir weichen gleich mal durch, sind mit unserer Ausrüstung aber zufrieden. Der Weg steigt stetig an und wird immer steiler. Mindestens zwei Kilometer ist das steilste Stück lang. Durch die Nässe wird es eine anstrengende Angelegenheit.

Oben angekommen verkündet ein Schild, dass man bei außergewöhnlichen Bedingungen bis zum Erzgebirge und den Alpen blicken kann. Wir haben heute außergewöhnliche Bedingungen. Wir können kaum vom Gipfelkreuz bis zum 15m entfernten Funkturm blicken – wir befinden uns mitten in einer inkontinenten Wolke.

Der Abstieg führt durch Bäche von Regenwasser und über aufgeweichte Wiesen. Einige Feuersalamander liegen auf dem Weg und scheinen auch ihr Problem mit der Kälte (7 Grad) zu haben.

Nach 21km erreichen wir Gräfenwiesen. Im lokalen Pizza-Döner-Shop speisen wir, pflegen unsere Füße mit Hirschtalg und gehen bei Zeiten ins Bett.