2025-Istanbul Tag 8

Heute stand die letzte ernst zu nehmende Etappe auf dem Programm. Zunächst gab es im Hotel ein bemerkenswertes Frühstück. Viele warme und süße Leckereien, Gemüse, mindestens 5 verschiedene Sorten Oliven, Tee und Kaffee sorgten für einen hoffnungsvollen Start.

Heute war es nicht mehr so warm wie die letzten Tage, aber die Bedingungen sollten sich im Laufe des Tages deutlich verschlechtern. Zunächst nutzen wir die Ausfahrt auf einer breiten Straße (D100) mit sicherem Randstreifen aus Çorlu für ein paar Videoaufnahmen. Später konnten wir dem zunehmenden Wahnsinn auf der D100 entfliehen und folgten der Landstraße, die direkt daneben durch kleine Orte und ans Meer führte.

Die erste Sichtung des Marmaraa-Meeres gelang mir – sofort schwang etwas Wehmut mit. Unsere Vierjahrestour nach Istanbul nähert sich nun unweigerlich dem Ende.

Gegen Mittag frischte der Wind merklich auf und er kam natürlich genau von vorn. Die zunehmenden Windboen sorgten dafür, dass man sogar bergab kräftig treten musste, um vorwärts zu kommen. 23 Kilometer vor dem Ziel gönnten wir uns letztmalig Kaffee und Tee und dann machten wir uns an den finalen Abschnitt.

Weit vor Istanbul konnten wir den Fernsehturm ganz oben auf einem großen Berg erkennen – zum Glück ahnten wir da noch nicht, dass wir in seiner unmittelbaren Nähe heute nächtigen werden.

Wir fanden uns auf einer sechsspurigen Straße wieder – von rechts kamen plötzlich noch zwei Spuren dazu. Wir hatten alle Mühe, an den sicheren rechten Rand zu kommen. Die D100 führte vor dem finalen Anstieg noch einmal auf Meeresspiegelhöhe und wand sich dann unwiderstehlich auf über 200 Höhenmetern nach oben – innerhalb von vier Kilometern. Einsetzender Regen, sinkende Temperaturen und böiger Wing machten uns das Leben auf dem schmalen Seitenstreifen zunehmend zur Hölle. Auf den letzten 1000m wurde es so steil, dass wir sogar schieben mussten – das ersten Mal auf dieser Tour.

Dann hatten wir endlich unsere Unterkunft erreicht. Die Nahrungssuche wurde heute zur nächsten Challenge – wirklich viel Auswahl gab es in der Nähe der Unterkunft nicht. Wir fanden uns in einem Kokoreç-Restaurant wieder. Kokoreç ist ein Gericht vom Balkan und aus Kleinasien, es besteht aus kleingeschnittenen, gegrillten bzw. gebratenen Lamm-Därmen. 

Ein Mitreisender verließ nach dieser Erkenntnis fluchtartig die Lokalität – also mussten wir etwas anderes finden. Wir landeten in einem Döner-Laden und bestellten einen Döner-Teller. Die Zubereitung dauerte etwas – das Gericht selbst schmeckte jedoch sehr gut. Nur satt waren wir nicht wirklich – also besuchten wir eine nahe gelegene Shoppingmall und wurden dort wieder mit typischer türkischer Küche bewirtet. Den Abend ließen wir bei einem Bier vor unserer Unterkunft ausklingen.