2023 – Amsterdam-Paris – Tag 7 – nach Paris

vonOrvillers-Sorel
nachParis
↔ 109km ⬆ 1.040Hm ⬇1.100Hm
🛌🏻
Camping Paris Maisons-Laffitte
1 Rue Johnson, 78600 Maisons-Laffitte,
Frankreich
https://www.sandaya.fr/nos-campings/paris-maisons-laffitte

Als ich kurz nach 06:00 wach wurde, trommelte der Regen auf mein Zelt und die Zeltwand bewegte sich in unregelmäßigen Schwüngen. Schlechtes Wetter kündigte sich an – und das für die härteste Etappe der gesamten Tour – von Leipzig über Bautzen, Prenzlau, Rostock, Amsterdam nach Paris.

Eine Stunde später war zumindest der Regen verschwunden und wir packten das klamme Zelt ein, tranken noch einen Kaffee und machten uns gegen 09:30 auf den Weg.

Ich hatte meine Zweifel – zu schlecht war das Wetter vorausgesagt, zu lang war die Strecke und zu viele Höhenmeter zeigte die App an.

Alles ist aber eine Kopfsache. Wir waren auf 110km geeicht und teilten entsprechend unsere Kräfte ein. Nach 35 Kilometern gab es in Port Saint Maxence ein wohlverdientes Frühstück – nicht eher, das ist wichtig – zunächst muss der Magen hungrig gefahren werden.

Es ist kühl aber nicht zu kalt. Der Wind ist nervig – er kommt immer von vorn – aber bald führt der Weg durch Wälder, die einen gewissen Windschutz bieten. Nach den ersten drei größeren Anstiegen zählen wir die Gipfel, die wir auf dieser Tour noch bezwingen müssen – es sind immerhin weitere fünf. Sie sind nicht all zu lang aber teilweise ordentlich steil.

Wir queren kleine Orte, die Geschichte atmen – Orte deren Namen ich noch nie gehört habe. Senlis ist so ein Beispiel. Tolle Kathedrale, Marktplatz, mittelalterliche Gassen, Kneipen. Alles was man als Tourist so sucht.

Über 40 Kilometer fahren wir in strömendem Regen – es stört nicht zu sehr, da es nicht wirklich kalt ist. In Bewegung zu bleiben, ist die richtige Strategie.

Wir sind Gast eines Trödelmarktes. Ein Original Tour de France Rad – vielleicht 50 Jahre alt, fällt mir ins Auge – ich traue mich nicht, es vor dem Verkäufer zu fotografieren. Kommunikation ist in der französischen Provinz ein echtes Problem – ich habe diese Sprache leider nie gelernt und ohne grundlegende Vokabeln, kann man schlecht auf Leute zu gehen.

Vorfristig erreichen wir den Zeltplatz im Pariser Westen. Alle sind sehr zufrieden, fast glücklich. Mein Telefon hat am Ende noch genau 1% Strom. Der permanente Regen verhindert ein effektives Aufladen durch die mitgeführte Powerbank. Erst hier wird mir klar wie abhängig ich von meinem Telefon bin. Hätte es nur 10km vor dem Ziel seinen Dienst versagt, wäre ich komplett blind gewesen – nur ein Zettel mit der finalen Anschrift hätte mir bei der Navigation dann noch geholfen. Wir hätten nicht mal Haiko anrufen können, da Jakob sein Telefon im Auto gelassen hat und Friedrich noch kein Telefon besitzt. Bei der nächsten Tour muss ich diesen Umstand auf jeden Fall berücksichtigen.

Paris haben wir am selben Tag erreicht wie die Fahrer der Tour de France. Leider waren wir etwas spät und zu erschöpft, um auf dem Champs Elysee die Zielankunft zu verfolgen. Aber wir sind stolz, unsere eigene Tour de France geschafft zu haben.

Unsere große Tour ist jetzt zu Ende – wir haben noch drei ereignisreiche Tage in Paris vor uns. Folgende Bilder zeige, was wir dabei erlebt haben.

Tag 1 – Stade de France & Napoleons Grab

Tag 2 – Notre Dame & Eifelturm

Tag 3 – Montmartre

Heimfahrt – als Spiel mit verschiedenen Leveln

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