Goldsteig – Tag 12 – nach Eck

Mit Bangen geht der Blick morgens zum Himmel. Es ist trocken und stellenweise ist sogar ein Fetzen blau zu sehen.

Es geht sofort zur Sache, steil den Berg hinauf – auf wunderbaren Waldwegen. Unser erstes Ziel ist der 999m hohe Kreuzfelsen. Unterwegs treffen wir ein tschechisches Paar, welches am Kreuzfelsen erst einmal eine Büchse bayerisches Hell aufmacht. Sie bemühen sich auch im Gespräch, das Klischee vom Biertschechen vollständig zu erfüllen.

Wir passieren die Räuber-Heigl-Höhle mit gruseliger Geschichte. Heigl, im Volk beliebt wird wegen Räuberei zum Tode verurteilt, vom König zu lebenslanger Kettenhaft „begnadigt“ und von einem Mitgefangenen schließlich erschlagen. Er wurde vor seiner Gefangenname von 400 Mann gejagt und versteckte sich in dieser nassen und kalten Höhle am Kaitersberg.

Ein Schild kündigt zwölf Tausender Gipfel bis zum Großen Arber an. Wir sagen uns „Lieber zwölf Eintausender als ein Zwölftausender…“ und stapfen los.

An der Kötzinger Hütte ist es schon fast 14 Uhr und wir genießen eine Brotzeit bei Sonnenschein und toller Aussicht. Endlich schönes Wetter!

Das „Steinbühler Gesenke“ ist ein felsiges Areal wo wir viel Zeit mit Kraxeln verbringen. Es ist technisch durchaus anspruchsvoll. Spektakuläre Aussichten wechseln sich mit Zeugnissen diverser tödlicher Kletterunglücke ab.

Es ist schön, nicht unter Zeitdruck zu geraten – wir sind zeitig genug losgelaufen.

Bevor wir den Großen Riedelstein, mit 1.132m unser höchster Punkt heute, erreichen, geht es noch durch die Rauchröhren. Hier fühlen wir uns fast wie in der Sächsischen Schweiz. Man muss sich schon konzentrieren, um nicht irgendwo vom Wege abzukommen. Danach geht es noch zum Kleinen Riedelstein. Eine Gruppe hat hier auf über 1.000m gerade einen Maibaum gesetzt und feiert die nun schon zweijährige „Tradition“ mit Bratwurst und Bier. Wir werden eingeladen, lehnen jedoch ab, da der Tag bereits fortgeschritten ist.

Kurz vor 18 Uhr erreichen wir den Berggasthof Eck auf 843m. Bei Leberkäs, Bundesliga und Hellem genießen wir den Abend.