von | Blankenstein |
nach | Naila |
↔ 18,3km ⬆ 560Hm Gehzeit: 6h bei 23°C | |
🚂 Hinfahrt von Leipzig nach Marktredwitz für 37,25€ | |
🛌🏻 im Wald vor Naila an einer Bank |
Nun geht das Abenteuer also los. Vor ca. einem Jahr entstand der Plan, mal eine längere Tour zusammen zu machen. Es sollte ein Through Hike sein und wir entschieden uns für den Frankenweg. In der einschlägigen Literatur als Bier- und Brotzeittour beschrieben.
Die Vorbereitung
An so einem ersten Tag, geht natürlich die Unsicherheit mit. Wird das der Körper mitmachen? Wo tut es als erstes weh? Hält man es zusammen so lange aus? Ist das richtige im Rucksack? Nicht zu viel und nicht zu wenig soll es sein! Monatelang haben wir unsere Packlisten gepflegt, optimiert und verglichen – nun kam die Praxis.
Ganz entspannt fuhren wir mit dem Zug nach Blankenstein zum Wanderdrehkreuz im Thüringer Wald. Hier endet der Rennsteig und diverse andere Weitwanderwege haben hier ihren Startpunkt. Unter anderem der Frankenweg – der uns über 500km durch Franken führen sollte.
Der Zeitplan und der Rote Bar
Natürlich macht man sich am Anfang einen Zeitplan und definiert einen spätesten Tag, an dem die Rückkehr stattfinden soll – aber es ist wie mit jedem größeren Projekt – der Termin ist nur ein Richtwert. Mit uns wandert der Rote Bar – eine virtuelle Marke, die uns angibt, ob wir vor oder hinter dem Plan liegen. Er wird uns in den Berichten noch begegnen. Der Plan sieht vor, fünf Tage am Stück (ca. 100km) zu wandern und dann einen Ruhetag einzulegen – hält man diesen Rhythmus ein, ist man genau nach 31 Tagen am Ziel – das sollte gleich eines Metronoms unsere Vorgabe, unser Richtwert sein. Wir werden sehen, dass die Realität andere Maßstäbe setzt und viele Dinge, die wir erfahren werden, sind einfach nicht planbar.
Auch das Wetter ist so ein Unsicherheitsfaktor. Wir beiden Glückskinder sind schon einmal eine Woche am Goldsteig in strömendem Regen gewandert – so etwas schlägt irgendwann aufs Gemüt – aber wir werden uns überraschen lassen – irgendwann gleicht sich bekanntlich alles im Leben aus.
Start am Blankensteiner Wanderdrehkreuz
Der erste Tag sollte ein vielversprechender werden.
Am Blankensteiner Drehkreuz ging es also los. Im Supermarkt, noch kurz das Wasser aufgefüllt. Gleich daneben gibt es einen Stand mit Thüringer Bratwürsten. Den konnten wir nicht ignorieren – wer weiß, wie man in Franken lebt…
Danach ging es über die Selbitz und gleich darauf steil den Berg hinauf. Sofort kamen wir auf Betriebstemperatur. Nach nicht einmal zwei Kilometern hatte ich mein kleines Schwitzhandtuch verloren – dieses Hallo wach kam zeitig genug. Ab diesem Zeitpunkt waren die Sinne geschärft und wir passten gegenseitig auf die vielen kleinen Dinge auf, die man gern einmal irgendwo liegen lässt.
Das Höllental und das erste Mal Trail Magic
Das Höllental ist sehr hübsch. Auf felsigem Terrain bugsieren wir unsere 15 kg schweren Rucksäcke. Wir treffen einen Einheimischen der ausführlich von einer Ballonflucht aus der DDR berichtet, die 1979 erfolgreich hier in der Nähe endete. Im Boden sind diverse Getränke kühl gelagert. The Trail provides! Ein schönes Erlebnis.
Wir suchen uns eine Übernachtung im Wald, bauen das erste Mal unser Zelt bei einbrechender Dunkelheit auf und freuen uns auf die nächsten Tage. Es kann nun losgehen!